Nach einer schwierigen Hinrunde kann der ASV Urloffen mit Platz fünf im Endklassement der Ringer-Bundesliga zufrieden sein. Zumal dem Verein mit dem Einsatz zahlreicher Nachwuchskräfte bewiesen hat, dass die Mannschaft weiteres Potenzial hat.

Fast genau auf den Tag vor einem Jahr herrschte Hochstimmung in der Athletenhalle Urloffen, als der ASV Urloffen per Losentscheid als Tabellendritter der Ringer-Bundesliga Südwest die Playoffs zur deutschen Mannschaftsmeisterschaft erreichte. Am vergangenen Samstag nach dem 26:6-Heimsieg gegen den AC Heusweiler war’s nicht minder stimmungsvoll. Denn die „Hornets“ hatten nach einer Vorrunde ohne Punkte mit vier starken Auftritten in der Rückserie das Ziel Rang fünf erreicht.

Fokus auf Nachwuchs

Jubel auch deshalb, weil die Athleten kurz vor Weihnachten nochmals überzeugten und die Platzierung am Ende nur eine untergeordnete Rolle spielt. „Wie schon im Vorfeld der Runde gesagt, ist es stets unser Ziel, junge Nachwuchsleute an die Bundesliga heranzuführen“, erklärt Chef-Trainer Michael Schneider. Und das hat der ASV geschafft. Mit David Kiefer, Max Brenn, Andrej Schwarzkopf und dem erst 15-jährigen Daniel Fischer wurde ein Debütanten-Quartett ins „Haifischbecken Bundesliga“ geschmissen. Und alle vier haben auch Kämpfe gewonnen. Darüber hinaus, so Schneider, habe sich Joshua Knosp als Stammkraft in der Bundesliga etabliert und sei mit seinen 18 Jahren schon eine Stütze des Teams.

Viel Pech und der Umstand, dass Nico Megerle das Gewichtslimit nicht mehr erreicht hat, sind für Michael Schneider die Hauptgründe, dass die „Hornets“ die Vorrunde ohne Punkte als Schlusslicht abgeschlossen haben. „Keiner konnte ahnen, dass Nico plötzlich nochmals einen solchen Gewichtssprung macht. Wir arbeiten mit jungen Sportlern, und gerade bei denen ist nicht alles planbar.“

Planungen laufen

Drei Tage nach dem letzten Kampf der Saison laufen bereits die Planungen für die Runde 2020. In der neuen Runde sollen die „Punkte-Bänke“ Aleksei Kinzhigaliev, Adam Varga und Sebastian Jezierzanski gehalten werden. „Wir wollen mit dem Trio weitermachen. Ob sich das verwirklichen lässt, können wir allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen“, so Schneider, der aber sehr positiv gestimmt ist, was eine mögliche Vertragsverlängerung mit dem Trio angeht.

Für einiges Aufsehen in der Rückrunde sorgte bei den Meerrettichdörflern der 15-jährige Daniel Fischer, der sich auch gegen amtierende deutsche Meister gut aus der Affäre zog. „Unser vorrangiges Ziel bei Daniel sowie Joshua, Nico und Andrej ist deren individuelle Entwicklung“, sagt Chefcoach Michael Schneider. Denn alle vier wollen im kommenden Jahr deutscher Meister werden und ihr Land möglichst auf internationaler Ebene vertreten. Und hierauf sei auch der absolute Fokus gerichtet. „Wie wir dann die vier Athleten in der Bundesliga einsetzen, hängt immer auch von der persönlichen Entwicklung ab.“

Verstärkungen erwünscht

Apropos Bundesliga-Kader 2020. Da wird es voraussichtlich kaum Veränderungen geben. Denn bis dato sind Michael Schneider keine Abgänge bekannt. „Alle deutschen Ringer haben auch für die neue Saison unterschrieben. Wir werden versuchen, uns gezielt im Rahmen unserer finanzieller Möglichkeiten zu verstärken. Doch leider sind die nicht allzu groß. Dennoch, denke ich, werden wir im kommenden Jahr eine schlagkräftige Truppe präsentieren können“, verspricht Schneider.
Und vielleicht können die ASV-Aktiven und Fans dann nach dem letzten Saisonauftritt im kommenden Jahr zwei oder mehr Zusatzkämpfen in den „Playoffs“ entgegenfiebern.

Danke an Fritz Bierer (Mittelbadische Presse/BadenOnline)