Urloffen…(pe)… „Großes Kino“ gab es am Samstag in der Athletenhalle in Urloffen zu sehen. Völlig verdient besiegte der Tabellenzweite aus dem Meerrettichdorf den Tabellenführer aus Burghausen mit 15:11 Punkten. Es war eher ein schmeichelhaftes Ergebnis für den Werksclub aus Bayern, die zwar ihren Besten, den 5. Weltmeister Matthias Maasch, nicht dabei hatten, jedoch dafür kräftig vom Kampfrichter unterstützt wurden. Aber die Mannen von Trainer Harald Hertwig liesen sich von diesen erschwerten Bedingungen nicht unterkriegen und gaben wieder einmal die berühmten 110%. Es wird am Ende der Saison wohl nicht mehr zum Titel reichen, da der Werksklub aus Burghausen ein machbares Restprogramm hat, jedoch steht man mit drei Punkten Vorsprung auf dem zweiten Tabellenplatz, den man auch bis zum Schluss verteidigen möchte.

57kg (gr.-röm.):

Ein taktischer Schachzug der Gäste lies Raphael Langecker gegen Ivan Djorev ringen. Die Gäste gingen Laszlo Simo in der Klasse bis 61kg aus dem Weg und stellten Ivan Djorev gegen Urloffens Jugendringer Raphael Langenecker. Es war dann auch eine klare Angelegenheit beim vorzeitigen Punktsieg für den Bulgaren, der sich schon zweimal auf Treppchen bei Europameisterschaften sonnen durfte. (4:0)

130kg (Freistil):

Einen mehr als grenzwertigen Kampf lieferte Gergely Sandor Kiss gegen Urloffens Leo Kempf. Man hätte Leo Kempf nach dem Kampf auch abgenommen, Boxer zu sein, wenn man sein verbeultes Gesicht gesehen hat. Gleich zu Beginn des Kampfes nahm der Ungar im Dienste der Bayern mächtig Anlauf und rammte seinen Kopf in dessen seines Gegners. Hier gab es zwar die nötige Verwarnung, doch diese Aktion lies beim Heimringer schon Wirkung. Am Ende ging der mehrfache EM-, WM und Olympiateilnehmer als 7:1 Punktsieger von der Matte, dies aber mit einem faden Beigeschmack. (6:0)

61kg (Freistil):

Bitter verlief der Kampf von Laszlo Simo. Nicht für den Urloffener Ringer sondern für die Zuschauer. Durch die Umstellung der Burghausener, die sich mehr erhofften Ivan Djorev in der Klasse bis 57kg ringen zu lassen und gegen Laszlo Simo keinen Gegner zu stellen. Na ja, schade für die Zuschauer, aber wie bekannt reichte der Schachzug am Ende nicht zum Sieg. (6:4)

98kg (gr.-röm.):

Gabriel Fix hatte mit Eugen Ponomartschuk einen der besten der Liga. Der mehrfache Deutsche Meister aus dem Freistaat war zwar leichter, aber jeder Fachmann aus dem Ringkampfsport kennt die Stärke von Ponomartschuk. Doch an diesem Abend zeigte Gabriel Fix wer der Chef auf der Matte ist. Klar überlegen und jederzeit der aktivere Ringer dominierte Gabriel Fix den Kampf. Ein kleines Geschenk gab es kurz vor Ende für den Gast, als der Kampfrichter gegen den Urloffener eine Passivitätsverwarnung und dieser damit eine Einerwertung erhielt. Am Ende stand ein mehr als verdientes 7:1 für Gabriel Fix an der Anzeigetafel. (6:6)

66kg (gr-röm.):

Einen packenden Kampf lieferten sich Van Meier und Andreas Maier. Die Revanche zur Vorrundenniederlage gelang dem Bayer, zwar etwas zu hoch, aber am Ende verdient. (6:8)

86kg (Freistil):

Marius Atofani hatte den bislang ungeschlagenen Bulgaren Miroslav Geshev gegenüber. Bis auf die kurze und starke Phase des Gastes Anfang der zweiten Minute waren beide Athleten ebenbürtig. Der Urloffener versuchte alles um den Kampf nach dem 0:6 Rückstand noch umzubiegen, kam auch

zweimal zum Zuge, doch die Cleverness des Gastes lies nicht mehr zu. Am Ende ein unglückliches 3:6 für den Rumänen im Dienste des ASV. (6:10)

66kg (Freistil):

Wiedermal zeigte Jürgen Schlegel im Kampf gegen Dominik Ratz seine unglaubliche Technik. Vor der zweiten Minute konnte der Urloffener den ungleichen Kampf mit „Technischer Überlegenheit“ beenden. (10:10)

86kg (gr.-röm.):

Einen spannenden griechisch-römisch Kampf sahen die Zuschauer im Duell zwischen Julian Neumaier und Maximilian Lukas. Neumaier zeigte sich siegeshungrig, was am Ende auch mit dem 4:2 Punktsieg belohnt wurde. (11:10)

75kg (gr.-röm.):

Feuerwerk, Explosion, keine Ahnung wie man den Auftritt von Andreas Boczek beschreiben kann. Man hatte fast Angst, als man sah mit welcher Intensität der Gästeringer Halit Nasif Yilmaz in den Kampf ging. Doch Andreas Boczek blieb ruhig und zog nach nur einer Minute dem Gästeringer den Zahn. In die Bodenlage gebracht, und dann gab es kein Halten mehr. Unter tosendem Jubel wirbelte er den Gästeringer über die Matte und gewann das Duell nach nur 1:14 Minuten vorzeitig. Es war vor dem letzten Kampf der Gesamtsieg gegen den Tabellenführer. (15:10)

75kg (Freistil):

Wenn man Nicolai Chireacov einen Stempel aufdrücken möchte, dann ganz klar den als Pechvogel der Saison. Mit viel Herz und Kampfgeist kämpft er in einer der bestbesetzten Gewichtsklassen und wird nur selten für seine Leistung belohnt. An diesem Abend hatte er mit Nikolay Kurtev einen der besten der Liga als Gegner. Der Urloffener war gegen den mehrfachen EM- und WM-Teilnehmer leicht überlegen, doch der Kampfrichter hatte mal wieder Entscheidungen, die man einfach nicht nachvollziehen konnte. Es zog sich auch im letzten Kampf durch, doch der ASV lies sich nicht beeindrucken und die knappe 5:6 Niederlage war nur etwas Kosmetik für den bayrischen Werksklub. (15:11)