Urloffen…(pe)…Die Ringer aus dem Meerrettichdorf haben den Klassenerhalt geschafft und ringen auch im nächsten Jahr in der 1. Bundesliga.  Mit 22:9 konnte am letzten Kampftag der TuS Adelhausen besiegt werden und damit war der Klassenerhalt geschafft. Am Ende landen die Hornets aus Urloffen auf dem 5. Tabellenplatz und lassen den TuS Adelhausen und den KSV Witten hinter sich. Nach der Pressemitteilung des TuS Adelhausen vor zwei Wochen, dass man den „sportlichen Abstieg“ machen würde und im nächsten Jahr in der 2. Bundesliga antreten will, wurde viel geschrieben und diskutiert wie die Mannschaft vom Dinkelberg nach Urloffen kommt. Beim ASV Urloffen machte man sich Gedanken wie das Publikum darauf reagieren würde, kommen die Zuschauer und sorgen für den entsprechenden Rahmen im letzten Kampf der Saison. Die Bedenken waren am Ende unbegründet, schon einige Zeit vor Kampfbeginn zeichnete sich ab, dass die Zuschauer den Hornets treu sind. Auch wenn der Kampf durch die Entscheidung des TuS Adelhausen im Vorfeld auf einen Kampf ohne Wert hindeutete kamen die Zuschauer in Scharen und machten die Athletenhalle auch im letzten Kampf zum Hexenkessel. Dass der Abend auch sportlich einige interessante Duelle hatte, dafür sorgte der TuS Adelhausen, die mit ihren beiden ausländischen Ringern Sebastian Jezierzanski und Leven Metreveli-Vartanov und ihren Stammringern Nico Megerle, Kevin Henkel,  Georg Harth und Arian Güney ins Meerrettichdorf gereist sind. Es war eigentlich alles wie immer. Nachdem Vorstandssprecher Ralf Sauer die Urloffener Jugendmannschaft, die in diesem Jahr nach 2022 erneut Deutscher Meister wurde auf die Matte holte und die verdiente Ehrung bekam, brachten die Cheerleader Phönix aus Offenburg das Publikum auf Betriebstemperatur. Dann ging es los mit David Kiefer in der Klasse bis 57 kg, einem der vier eigenen Athleten, die im Kader des ASV Urloffen standen, eine Seltenheit im Bundesligaoberhaus, dass mehr wie zwei eigene Ringer in einer Mannschaft auftauchen.

57 kg Gr.-Röm.:  
David Kiefer und Julius Kummer eröffneten im Duell der beiden Eigengewächse den Kampfabend. Der Urloffener, der in diesem Jahr die Bronzemedaille bei den U20 Europameisterschaften gewann, war der aktivere Athlet und konnte, wenn auch stilartverkehrt, das Duell klar mit 8:0 für sich entscheiden. (4:0)

130 kg Freistil:  
Mohammad Umkhadjiev, der in diesem Jahr den Sprung aus der Jugendakademie des ASV Urloffen ins Bundesligateam schaffte, hatte es mit Ex-Urloffener Sebastian Jezierzanski zu tun. Umkhadjiev machte gegen den amtierenden 3. Europameister und 5. Weltmeister von 2022 einen engagierten Kampf. Er versuchte ständig zu punkten, was der erfahrene Pole im Dienste des TuS Adelhausen immer wieder geschickt abwehrte. Am Ende gewann Jezierzanski mit 9:0 Punkten. (4:3)

61 kg Freistil:  
Urloffens Jugendringer Justin Federer hatte den erfahrenen Leven Metreveli-Vartanov als Kontrahenten. Wie schon in den vergangenen Kämpfen überzeugte der junge Urloffener und bot dem erfahrenen Spanier Paroli. Am Ende stand ein 9:0 für den Gast auf der Anzeigetafel, ein achtbares Ergebnis für den Urloffener. (4:6)

98 kg Gr.-Röm.:  
Mindaugas Venckaitis, der in diesem Jahr zum ASV Urloffen kam, hatte es mit Arian Güney zu tun. Der Gast aus Adelhausen rang in diesem Jahr eine sehr starke Saison. Das Gleiche kann man aber auch von dem Litauer im Dienste des ASV Urloffen sagen. Ein Kämpfer vor dem Herren, so ein Zuschauer über Venckaitis, und er hatte recht. Der Litauer kämpfte den Gast aus Adelhausen nieder und gewann am Ende verdient mit 6:1 Punkten. (6:6)

66 kg Gr.-Röm.:  
Aleksandrs Jurkjans hatte einen stressfreien Abend. Hier stellte der TuS Adelhausen keinen Gegner, was dem ASV Urloffen vier Punkte einbrachte. (10:6)

86 kg Freistil:  
Daniel Fischer, wie David Kiefer ebenfalls 3. U20 Europameister in diesem Jahr, hatte es mit dem erfahrenen Georg Harth zu tun. Und Fischer zeigte einen hervorragenden Kampf. Konnte der Pausengong den Gast noch vor der drohenden Schulterniederlage retten, war es dann kurz nach Beginn der zweiten Hälfte aus für den Adelhausener Neuzugang. Der Urloffener legte den Gast kurz vor der vierten Minute auf die Schulter und beendete das Duell unter dem Jubel des Publikums. (14:6)

71 kg Freistil:  
Nikolai Kiryakov hatte den ehemaligen Urloffener Nico Megerle als Kontrahenten. Gewohnt souverän agierte Kiryakov, der in diesem Jahr wieder zurück zum ASV kam. Er beherrschte Megerle und gewann am Ende verdient mit 8:3 Punkten. (16:6)

80 kg Gr.-Röm.:  
Mihai Petic hatte mit Pascal Ruh, dem Trainer des TuS Adelhausen keine Probleme. War der Gast am Anfang noch agil und etwas übermotiviert, konnte der Moldawier im Dienste des ASV das ungleiche Duell kurz vor der Pause mit TÜPS beenden. (20:6)

75 kg Gr.-Röm.: 
Louis Lay sah sich einem engagiert auftretenden Alican Ulu gegenüber. Das Eigengewächs der Gäste verlangte dem Neu-Urloffener alles ab und konnte mit seiner 0:8 Niederlage durchaus zufrieden sein. (23:6)

75 kg Freistil:  
Stefan Käppeler und Ex-Urloffener Kevin Henkel duellierten sich im letzten Kampf des Abends. Noch einmal ein hochklassiges Duell des Adelhausener Nationalmannschaftsringer und Urloffens Stefan Käppeler. Am Ende hatte Kevin Henkel mit 12:3 die Nase vorn, was der Stimmung in der Urloffener Athletenhalle keinen Abbruch tat. Am Ende ein verdientes 22:9, was dem ASV Urloffen den Klassenerhalt bescherte und dem TuS Adelhausen den Abstieg in die 2. Bundesliga. Die Hornets werden im nächsten Jahr wieder die einzige Sportmannschaft aus der Ortenau sein, die in einer 1. Bundesliga vertreten ist und durch den Abstieg der RKG Freiburg 2000 im letzten Jahr und diesem Jahr dem Abstieg des TuS Adelhausen auch die einzige Mannschaft des Südbadischen Ringerverband, die den Verband in der 1. Bundesliga repräsentiert.

 

Foto: David Kiefer
Fotograf: Andrea Sommario