Urloffen…(pe)… Am vergangenen Samstag standen sich im nordrhein-westfälischen Witten zwei Teams gegenüber, die um den für den Klassenverbleib ausreichenden 6. Platz in der Tabelle kämpfen. Es war ein spannungsgeladenes Duell, das sich der ASV Urloffen und der KSV Witten beim 14:14 Unentschieden lieferten. Die Gäste aus dem Meerrettichdorf machten ihre Sache gut, jedoch kann man sich vorwerfen, in ein paar Kämpfen den ein oder anderen Punkt verschenkt zu haben. Lange blieben die Trommeln des Hexelkessels in der Wittener Sporthalle ruhig, erst beim siebten der zehn Kämpfe war die Stimmung der Gastgeber auf dem Siedepunkt, als das Wittener Eigengewächs Gregor Eigenbrodt Urloffens Marius Atofani den Schneid abkaufte. Die Gastgeber sahen sich danach auf der Siegerstraße, bis im letzten Kampf Domenik Chelo die Verhältnisse wieder zurecht rückte und Noah Englich mit einem Schultersieg besiegen konnte.

57 kg Freistil:
Sehr stark präsentierte sich Urloffens Jugendringer David Kiefer im Duell gegen Eren Arslan. Kiefer diktierte dem Wittener seinen Kampfstil auf und war über die gesamte Kampfdauer der aktivere und bessere Athlet. Lange führte er mit 1:0, bevor er ab der 4:00 Minute den Turbo zündete und noch neun Punkte zum 10:0 Sieg holte. (0:3)

130 kg Gr.-Röm.:
Einen wahren Hünen hatte Urloffens Lucas Lazogianis mit dem Litauer Mantas Knystautas gegenüber. Runde 27 kg trennten die beiden Athleten. Lazogianis kämpfte gegen den amtierenden 3. Weltmeister aufopferungsvoll und verlangte ihm alles ab. Im Stand wirkte der Gastgeber aktiver und so kam es zu zwei angeordneten Bodenlagen. Hier konnte der Urloffener sogar einmal kontern und holte sich eine Einerwertung. Am Ende stand ein 5:1 Punktsieg auf der Habenseite  des Litauers. (2:3)

61 kg Gr.-Röm.:
Kevin Torkunov, der für Aleksei Kinzhigaliev einsprang, hatte es mit Wittens Neuzugang Kuran Izadi zu tun. Das Urloffener Eigengewächs geriet gleich zu Beginn in eine Kopfklammer, aus der es kein entrinnen mehr gab und unterlag mit TÜPS. (6:3)

98 kg Freistil:
Armands Zvirbulis hatte es mit Kiril Kildau, eines der größten deutschen Talente, zu tun. Der Wittener konnte in diesem Jahr den Deutschen Meistertitel der Junioren und den 3. Platz bei den Männermeisterschaften erringen. Es war ein ausgeglichener Kampf in dem sich der Altmeister im Dienste des ASV mit viel Kampfgeist einen 6:3 Sieg erkämpfte. (6:5)

66 kg Freistil:
Den Kampf des Abends lieferten sich Quentin Sticker und Andrei Perpelita, sage und schreibe 36 Punkte fielen in den 6 Minuten. Der Franzose und Neuzugang im Dress der Hornets startete gegen den mehrfachen EM & WM Teilnehmer und 3. Europameister von 2017 furios, als er den Routiner mit einem Ausheber auf die Matte zimmerte und dafür eine Fünferwertung, die höchste Wertung im Ringen, erhielt. Im weiteren Kampf ging es hin und her, der Routinier im Dienste des KSV Witten, nahm sich jede Möglichkeit zu verschnaufen und wieder Kräfte zu sammeln und erkämpfte sich ein 18:18 Unentschieden. Am Ende ging der Punkt auf Grund der höheren Wertung nach Urloffen. (6:6)

86 kg Gr.-Röm.:
Kein Problem hatte Florian Neumaier mit Erkan Kaymak. Der Urloffener diktierte den Kampf und gewann vorzeitig mit TÜPS. (6:10)

71 kg Gr.-Röm.
Roman Pacurkowski hatte mit dem Moldawier Donior Islamaov einen mehrfachen EM Medaillengewinner als Gegner. In einem hart geführten Duell musste sich Roman Pacurkowski, der noch nicht bei 100% ist, trotz viel Engagement am Ende mit 0:4 Punkten geschlagen geben. (8:10)

80 kg Freistil:
Den Kampf des Abends machte Wittens Eigengewächs Gregor Eigenbrodt gegen Urloffens Marius Atofani. Der junge Athlet kaufte dem Urloffener Routinier den Schneid ab und punktete nach Belieben. Das erste Mal war Stimmung beim heimischen Publikum und es trieb ihren Mann zum 11:0 Überraschungssieg. (11:10)

75 kg Freistil:
Im vorletzten Kampf hatte es Stefan Käppeler mit dem Georgier Levan Kelekhsashvili zu tun. Der Wittener Neuzugang konnte viele TopTen-Plätze bei Europa- und Weltmeisterschaften erringen. Käppeler machte einen guten Kampf und verlangte dem Gastgeber alles ab. Bis zur 4:00 Minute stand der Kampf unentschieden, bevor der erfahrene Georgier den Turbo zündete und noch zehn Punkte, zum 14:4 Entstand, einfahren konnte.  (14:10)

75 kg Gr.-Röm.:
Im letzten Kampf des Abends konnte Domenik Chelo nur noch ein Unentschieden für das Urloffener Team holen. Doch dafür musste ein Schulter- oder TÜPS-Sieg, gegen den Witten Toptalent Noah Englich her. Aufgabe gestellt, Aufgabe erfüllt, so könnte man den Kampf nüchtern analysieren. Doch es war dann schon etwas emotionaler. Beide Athleten waren im Stand ebenbürtig, Kampfrichter Karl-Peter Schmitt sah den Gastgeber als etwas aktiver und ordnete die Bodenlage an. Hier versuchte der zweifach Deutsche Jugendmeister einen Ausheber, den Urloffens Domenik Chelo geschickt konterte und den jungen Wittener auf beide Schultern legte. Am Ende stand ein 14:14 Unentschieden auf der Anzeigetafel, damit können wohl beide Teams leben .

 

Foto: Domenik Chelo (rot)
Fotograf: A. Sommario