Weingarten/Urloffen…(pe)… Endlich geht es wieder los. So war es reihum bei den Ringerfans zu hören. Ein lange Pause des Mannschaftsringen von Januar bis September lässt bei so manch einem Ringerfan Entzugserscheinungen erkennen. Am vergangenen Samstag war es dann soweit. Die Hornets aus Urloffen gastierten beim Aufsteiger SV Germania Weingarten. Dass der Gastgeber kein normaler Aufsteiger ist, dass wissen die Ringerfachleute. Nach dem Gründen der Deutschen Ringerliga 2017, mit einer Handvoll anderer Vereine, und deren scheitern, musste sich der SV Germania Weigarten durch die Ligenstruktur des deutschen Ringens kämpfen. Dem finanziell gut aufgestellten SVG gelang dies beeindruckend und so stehen die Nordbadener nach sieben Jahren wieder im Oberhaus des deutschen Ringens. Es war Werbung für den Ringsport, was beide Mannschaften am Samstag in der Mineralix Arena in Weingarten boten. Eine hervorragenden Stimmung in der Halle, wobei die rund 100 mitgereisten Urloffener Fans maßgeblich beteiligt waren. Nur einer hatte nicht seinen besten Tag, Kampfrichter Ralf Schneider. Er zeigte sich von der Kulisse beeindruckt und lies eine Linie und Souveränität völlig vermissen. Nichts desto trotz ist man auf Urloffens Seite mit der Einstellung der Athleten sehr zufrieden und hofft am kommenden Wochenende gegen die KG Baienfurt/Ravensburg siegreich von der Matte zu gehen.

61 kg (Freistil)
Neu in diesem Jahr ist, dass die Klasse bis 57 kg gestrichen wurde und der Mannschaftskampf nun mit der Klasse bis 61 kg beginnt. Hier standen sich David Kiefer und Horst Lehr gegenüber. Lehr, einer der deutschen Athleten auf internationalem Topniveau war der klare Favorit. Kiefer musste die Stärke des U23-Europameister 2022 und 3. Weltmeister 2021 anerkennen und unterlag vorzeitig durch TÜPS. (4:0)

130 kg (gr.-röm.)
Einen wahren Brocken hatte Urloffens Mindaugas Venckaitis als Kontrahenten. Oscar Pino, ein bekannter Athlet in der Ringerszene. 2. der WM 2019, 3. der WM 2018 und 2023 und mehrfacher Panamerika-Meister steht in seiner Vita. Eine herausragende Leistung zeigte der Litauer im Dienste des ASV. Er hatte den 35 kg schwereren Cubaner am Rande einer Niederlage. Stehend KO rettete sich Pino zu einem schmeichelhaften 3:1 Sieg. (5:0)

66 kg (gr.-röm.)
Sakit Guliev, der im letzten Jahr zu den Hornets kam, traf auf Janis Heinzelbecker. Der Aserbaidschaner im Dienste des ASV Urloffen machte nicht viel Federlesens und brauchte für seinen TÜPS weniger als eine Minute. (5:4)

98 kg (Freistil)
Andrej Schwarzkopf hatte keinen geringeren als Aliaksandr Hushtyn, den 5. Weltmeister 2021 und dreifachen Vizeeuropameister. Schwarzkopf machte gegen den Weißrussen einen beherzten Kampf und stellte ihn vor eine schwere Aufgabe, was Hushtyn sichtbar überraschte. Erst kurz vor Schluss kam der Gastgeber ins rollen und konnte Urloffens Eigengewächs mit TÜPS besiegen. (9:4)

71 kg (Freistil)
Nikolay Kiryakov, der seit vielen Jahren in Urloffen trainiert und in der Ortenau lebt, hatte es mit einem aufstrebenden deutschen Ringertalent Marcel Wagin zu tun. In einem ausgeglichenen Kampf unterlag der Urloffener dem 3. Deutsche Männermeister mit 5:6 Punkten. (10:4)

86 kg (gr.-röm.)
Florian Neumaier bisher ungeschlagen im Dress der Hornets traf auf Jan Fischer, ein Veteran des deutschen Ringsports. Der Urloffener hatte den besseren Matchplan und konnte den mehrfachen Deutschen Meister und Vizeeuropameister von 2007 im Dienste des SV Germania Weingarten mit 1:1, durch die letzte Wertung, besiegen. (10:5)

75 kg (gr.-röm.)
ASV Neuzugang Nika Korshia hatte in seinem Debüt das Weingartener Urgstein Ionut Panait als Gegner. Der Georgier erwies sich als wahrer Fighter. Bedingungslos ging er nach vorne und kämpfte den mehrfachen internationalen Medaillengewinner aus Rumänien nieder. Ein verdienter 4:2 Punktsieg holte Korshia für sein neues Team. (10:6)

80 kg (Freistil)
Joshua Knosp traf im Duell der beiden Eigengewächse auf Jeremy Weinhold. Knosp machte gegen den amtierenden 3. Deutsche U20 Meister einen guten Kampf. Doch irgendwie hatte der Gastgeber immer wieder eine Antwort und konnte das Duell glücklich mit der letzten Wertung für sich entscheiden. (11:6)

75 kg (Freistil)
Stefan Käppeler traf auf eines der besten deutschen Nachwuchstalente Manuel Wagin. Wagin konnte sich 2023 den U17 Europameistertitel sichern und ist amtierender U17 Vizeweltmeister. Der Urloffener versuchte alles, musste sich aber dem Toptalent am Ende mit 10:2 geschlagen geben. (14:6)

80 kg (gr.-röm.)
„Ist er da?“ das fragten sich die Zuschauer, gemeint ist der amtierende Olympiasieger Nao Kusaka aus Japan. Er war nicht da und so ging der Kasache Tamerlan Shadukayev auf die Matte. Ehemaliger Asienmeister und Junioren-Weltmeister, ein Wahnsinn, auf solche zwei Topstars in einer Gewichtsklasse zugreifen zu können. Auf Urloffens Seite stand Neuzugang Aik Mnatsakanian, ebenfalls ein internationaler Spitzenringer. Der Neu-Urloffener dominierte den Kampf und war stehts der aktivere Athlet, was dem Kasache auch zwei Passivitätsverwarnungen einbrachte und Mnatsakanian den 2:0 Punktsieg zum 14:8 Endstand.